Profil
Das documenta Institut ist eine unabhängige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich als Zentrum für Ausstellungsstudien versteht. Die für diese Gegenstandsbestimmung zentrale Behauptung lautet: Alles kann Kunst sein, wenn es im Rahmen einer Ausstellung präsentiert wird. Das documenta Institut stellt sich als ein internationales Forschungszentrum für Fragen des Ausstellungswesens zeitgenössischer Kunst dar und bietet sich zugleich als Ort des Austausches über die Kunst unserer Gegenwart an. Unabhängig vom 5-jährigen Rhythmus der documenta Ausstellungen zieht das Institut Menschen aus aller Welt an, die im Kunstfeld arbeiten, die ins Kunstfeld einbezogen und die am Kunstfeld interessiert sind. Mit Interventionen wendet sich das Institut an lokale, regionale und internationale Öffentlichkeiten und greift in Formaten eines „public reasoning“ die Themen und Belange auf, die die zeitgenössische Kunst beschäftigen. Forschung ist am documenta Institut nicht nur Forschung über Ausstellungen von Gegenwartskunst, sondern immer auch Forschung mit und durch Ausstellungen.
Am Ort der documenta ist das documenta Institut auch dem Anliegen des Projekts documenta verpflichtet. Es nimmt die Geschichte und jeweils neue Gegenwart der documenta Ausstellungen zum Ausgangspunkt für die transdisziplinäre Erforschung des Verhältnisses von Kunst, Gesellschaft und Politik. Damit wird ein globales Ausstellungsformat für zeitgenössische Kunst adressiert, das unter der Formel einer Biennalisierung der Welt als Kennzeichen einer durch Technologie, Handel oder Migration ständig sich erneuernden Globalkultur gilt.
Zum Gründungsdirektor des documenta Instituts wurde im Jahr 2020 Professor Dr. Heinz Bude ernannt. Er wird die Programmatik des Instituts konkretisieren und die Organisationsstrukturen aufbauen. Im Jahr 2021 wurden darüber hinaus von der Universität Kassel drei Professuren für Ausstellungsstudien berufen. Die drei Professor*innen Liliana Gómez, Felix Vogel und Mi You bilden den forscherischen Kern des documenta Instituts. Als Professor*innen der Universität Kassel stellen sie den Hauptteil ihrer Forschungsleistung dem documenta Institut zur Verfügung. Sie bauen Kooperationen mit Partner*innen in aller Welt auf, tauschen sich mit Forschenden aus den verschiedenen Himmelrichtungen der globalen Welt aus und präsentieren ihre Forschung auf den verschiedenen Plattformen für Gegenwartskunst.
Im Unterschied zu traditionellen Forschungsinstituten versteht sich das documenta Institut als ein Ort der Bildung, des Experiments und der öffentlichen Wissenschaft. Das documenta Institut wird ein Versammlungsort der Kasseler Stadtgesellschaft und globalen Kunst- und Wissensgemeinden sein. Wer etwas über die Gegenwarten der Gegenwartsgesellschaft in Erfahrung bringen will, ist hier richtig am Platz. Für diese Vermittlungsaufgabe entwickelt das Institut besondere Formate, die von der künstlerischen Forschung inspiriert sind: Sehen zu lassen, was nicht gesehen wird; spüren zu lassen, was nicht gespürt wird; und wissen zu lassen, was nicht gewusst wird.
Team
Wissenschaftlicher Beirat
Von links nach rechts: Sabeth Buchmann, Isabelle Graw, Anette Tietenberg, Anke te Heesen
Seit dem 21. Oktober 2024 werden die Aktivitäten des documenta Instituts von einem Wissenschaftlichen Beirat begleitet. Dieser ist vorerst für zwei Jahre eingesetzt. Sprecherin des Beirats ist Prof. Dr. Sabeth Buchmann.
Am 21. Oktober 2024 fand die konstituierende Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des documenta Instituts statt. Neben der Sprecherin Prof. Dr. Sabeth Buchmann sind Prof. Dr. Isabelle Graw, Prof. Dr. Anke te Heesen und Prof. Dr. Annette Tietenberg Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats.
Der Wissenschaftliche Beirat ist zunächst mit einem zeitlichen Rahmen von zwei Jahren, bis Oktober 2026, eingesetzt. Innerhalb dieser zwei Jahre ist eine schrittweise Erweiterung und Diversifizierung der Mitglieder vorgesehen.
Der Wissenschaftliche Beirat berät und begleitet das documenta Institut in Fragen seiner wissenschaftlichen Ausrichtung, seiner zentralen Forschungsprojekte und seiner allgemeinen Profilbildung innerhalb der Forschungslandschaft. Darüber hinaus unterstützt er das documenta Institut beratend in seinem strukturellen Aufbau als eigenständige und unabhängige Forschungseinrichtung.