Marius Kemper

Wissenschaftliche Mitarbeit

kemper@documenta-institut.de

Vita

Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Universität Kassel (B.A.) mit einem Masterabschluss in Soziologie an der Universität Kassel. Von 2022 - 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel bei Prof. Dr. Heinz Bude (Lehrstuhl für Makrosoziologie). Seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am documenta Institut.

Forschungsvorhaben

Kunst der Partizipation. Eine bildhermeneutische Analyse fotografisch dokumentierter Partizipationspraktiken auf der Weltkunstausstellung documenta.

Als eine singuläre Kontextuierungs- und Vermittlungsinstanz zeitgenössischer Kunst galt der Ausstellungsreihe documenta von Beginn an ein besonderes Interesse dem Verhältnis von Kunst und Raum. Dementsprechend muss es in das Zentrum einer praxeologischen Rezeptionsforschung rücken, die die konkreten Rezeptions- als Partizipationspraktiken im Rahmen eines räumlichen Arrangements und dessen praktisch-performativer Ausgestaltung auf den jeweiligen documenta Ausstellungen methodisch kontrolliert rekonstruieren, sinndeutend nachvollziehen und anschließend Muster innerhalb der Vielfalt dieser Praktiken identifizieren möchte. Ziel des Projektes ist es im Unterschied zu bisherigen empirischen Untersuchungen der documenta nicht, die Ressourcen- und Kompetenzausstattung des Publikums der verschiedenen Ausstellungen zu untersuchen, um so die Teilhabe an der documenta zu erklären. Stattdessen sollen die konkreten Partizipationspraktiken als eigenwillige, polyseme und produktive Praktiken der Akteure anhand fotografischen Materials analysiert werden. Dafür wird auf bildhermeneutische Verfahren der qualitativen Sozialforschung zurückgegriffen. Die Fotografien dokumentieren materiell-leibliche, interaktive und atmosphärische Konstellationen, die im Rückgriff auf die Segment- und Konstellationsanalyse in ihrer Eigenlogik interpretativ analysiert und anschließend kontextualisiert werden sollen. Auf diese Weise erhofft sich das Projekt Einblicke in die unterschiedlichen Modi der Partizipation an den jeweils ausgestellten Kunstwerken und Programmen in Verbindung mit deren räumlichen Arrangement in den jeweiligen Ausstellungen.

Forschungsschwerpunkte

  • Ideengeschichte

  • Intellektuellensoziologie

  • Kunstsoziologie

  • Qualitative Sozialforschung (u.a. wissenssoziologische Bildhermeneutik)

Projekte

Mitarbeit im Projekt „Antisemitismus und postkoloniale Debatte am Beispiel der documenta fifteen“

Redaktion

Bude, Heinz (Hg.) (2026): Seeing through China. Mi You und Andreas Schmid im Gespräch mit Heinz Bude. Berlin: Hatje Cantz. (Redaktion, Übersetzung, Korrektorat) [erscheint Januar 2026]

Vorträge

11 I 2024 Wer sind ruangrupa? Was ist lumbung? Kollektivität zwischen Partizipation und Gemeinschaft (Universität Regensburg)

Veranstaltungen

09 I 2025 Kojèves verkannte Autorität. Marius Kemper im Gespräch mit Heinz Bude (Buchvorstellung), Kassel

Publikationen (Auswahl)

I. Monografien

Kemper, Marius (2025): Kojèves verkannte Autorität. Wien; Berlin: Turia + Kant.

II. Aufsätze

Kemper, Marius (2025): Wer sind ruangrupa? Was ist lumbung? Zur Institutionalisierung von Kollektivität in der Gegenwartskunst. In: Zeitschrift für Kultur- und Kollektivwissenschaft 11(2). [im Erscheinen]

Kemper, Marius (2025): Der lange Sommer der sobat-sobat. In: Bude, Heinz/Mendel, Meron (Hg.): Kunst im Streit. Antisemitismus und postkoloniale Debatte auf der documenta fifteen, Frankfurt, S. 15-34.

Kemper, Marius (2025): „Make friends, not art“ und die Grenzen der Gemeinschaft. In: Bude, Heinz/Mendel, Meron (Hg.): Kunst im Streit. Antisemitismus und postkoloniale Debatte auf der documenta fifteen, Frankfurt, S. 113-150.