
Vita
Studium der Medien- und Kulturwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität (B.A.) und Medienkunst an der KHM Köln (Diplom I). Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am documenta Institut und am Fachgebiet Kunst und Ökonomie der Universität Kassel und promoviert zu Fragen der Verwertung und der gesellschaftlichen Funktion künstlerischer Praxis. Neben seiner akademischen Forschung ist er seit 2018 als Künstler in den Bereichen Performance und Medienkunst tätig und hatte Ausstellungen und Performances u.a. in der Akademie der Künste der Welt, Köln, und bei der Ruhrtriennale 2019 in Bochum.
Forschungsvorhaben
Dezentralisierung, Autonomie und sozial engagierte Kunst
Das Forschungsthema behandelt die Frage, ob das Spannungsverhältnis zwischen künstlerischer Autonomie und gesellschaftspolitischer Funktion der Kunst als zentrales Motiv im kunsttheoretischen und kulturpolitischen Diskurs des 20. und 21. Jahrhunderts beschrieben werden kann. Ziel ist es, eine Genealogie zu formulieren bezüglich jener Konzepte, Bewegungen und kulturellen Programme, die in Zeiten gesellschaftlicher Transformation vorgeschlagen wurden, wobei die russische Revolution hierbei als erstes historisches Fallbeispiel dient. Der Vergleich letzterer mit zeitgenössischen Diskursen über die Funktion der Kunst ermöglicht eine Analyse davon, wie der Kunst in der Vergangenheit und heute eine spezifische politische und transformative Rolle zugeschrieben wird, nicht nur trotz, sondern auch aufgrund ihrer vermeintlichen Autonomie.
Diese Arbeit wird in englischer Sprache verfasst.
Forschungsschwerpunkte
Social function of art
Art & financialized capitalism
Socialist cultural politics
Marxist theory of value
Projekte
2022 Migrant Worker’s Summit: The Lost Art of Organizing Solidarity; documenta Institute & European Alternatives: Projektkoordinator Kassel
2023 – 2025 Art meets Companies - Teilprojekt des Transformationsnetzwerk Kassel. Projektkoordinator
2023 – 2027 SDG+ Lab; Mitarbeiter in der Vorbereitung des Themenjahres “Kultur & Zusammenleben”
Vorträge (Auswahl)
2024 New Right Art (Andreas Niegl & Nikolay Smirnov). traces, Kassel.
2023 From Kekistan to Hyperborea: Meme Metapolitics And The Traditionalist Reactionary Imaginary. Far-Right Memory in Digital Age. Universität Leipzig.
2023 Struggles Beyond Reason: Contemporary Dialectics of the Conservative Revolution & Evola’s Neoreactionary Heirs. From Politique to Mystique. MLA Annual Convention.
Wissenschaftliche Tagungen und Workshops (Konzeption, Organisation und/oder Moderation)
2024 Experimental Publics (Kassel, documenta Institut): Organisation, Moderation
Publikationen (Auswahl)
Niegl, Andreas (2024): 'The Wild and Awful Pursuit of an Indefinite Object’ - Desire, Randomness and the Death Drive in Roguelikes. In: Tamara Bodden und Rebecca Bachmann (Hg.): New Skills Unlocked: Kulturwissenschaftliche Theorien und Analysen von Games. Glückstadt: Werner Hülsbusch.
Niegl, Andreas (2023): Between l’art pour l’art and total instrumentalization of art. In: ARTSFORMATION JOURNAL: Mobilising the arts for an inclusive digital transformation.
Niegl, Andreas (2021): Intelligence Leakages - Formulary of Cold War Espionage. In: Madhusree Dutta (Hg.): Fake Hybrid Sites Palimpsest. Berlin: De Gruyter.