De-/Re-/Kontaminierungen im Kunstfeld nach 1945

11 / 2025

Unter dem Titel „De-/Re-/Kontaminierungen im Kunstfeld nach 1945“ laden das documenta Institut Kassel und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, dem Georg Kolbe Museum Berlin und dem Kunstpalast Düsseldorf am 3. November 2025 in den Festsaal der Humboldt-Universität zu Berlin ein. Die Tagung stellt die Zeitgeschichte des Kunstbetriebs aus interdisziplinärer Sicht in den Mittelpunkt und untersucht Umgangsformen mit Belastung und Kontaminierung im Kunstfeld nach 1945.

Programm

9 Uhr | Begrüßung und Einführung
Maria Neumann (documenta Institut) & Jutta Braun (ZZF Potsdam)

9.30 11 Uhr | Panel 1: Strategien der Dekontaminierung in Ausstellungen
Chair: Heinz Bude (documenta Institut)

Isgard Kracht (Provenienzforscherin, Düsseldorf): Von der Erinnerung zur Entlastung: Die Vergangenheitsaufarbeitung deutscher Museen nach 1945

Anne-Kathrin Hinz (Universität Bonn/Forschungsstelle Informelle Kunst):"Sinngehalt des Freiheitlichen“? De-/Kontaminierung abstrakter Kunst nach 1945

Veronika Floch (Kunsthistorikerin, Galerie nächst St. Stephan, Wien): Von der Rehabilitierung verfemter Kunst zur kulturellen Selbstdarstellung – Alliierte Kunstausstellungen in Österreich 1945-1955

11 11.15 Uhr | Kaffeepause

11.15 12.30 Uhr | Panel 2: Neubeginn und Abgrenzung im Museumsbetrieb nach 1945
Chair: Doreen Mende (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)

Christoph Zuschlag (Universität Bonn): Kunsttheoretische Diskurse und Ausstellungspraxis im Osten und Westen 1947/48

Silke Wagler (Staatliche Kunstsammlungen Dresden): Eine Analyse des Kunst- und Ausstellungsbetriebs der Nachkriegszeit in der SBZ/DDR am Beispiel Dresden

Barbara Kristina Murovec (Kunsthistorisches Institut Florenz/CURE, Universität des Saarlandes): Deutschland und Österreich als „Grenzgebiete“ zu Südosteuropa. Kunstgeschichtliche (Dis)Kontinuitäten im internationalen Kontext

12.30 12.45 Uhr | Kaffeepause

12.45 13.30 Uhr | Round Table 1: Aufbruch und Tradition: Kunstvereine
Chair: Frank Bösch (ZZF Potsdam/Universität Potsdam)

Theresa Angenlahr (Freie Universität Berlin): Personelle Netzwerke in rheinischen Kunstvereinen, 1946-1956

Valeska Koal (Kunstverein Hannover): „daß eine Zukunft begonnen hat mitten in unserer Zeit“ – Der Kunstverein Hannover nach 1945

Leona Koldehoff (Kunstverein München): Bürgerlichkeit, Kunst und Kontinuitäten um 1950 im Kunstverein München

13.30 14.30 Uhr | Mittagspause

14.30 15.45 Uhr | Panel 3: Habitus und Profession der Künstler*innenschaft nach 1945
Chair: Annette Vowinckel (ZZF Potsdam/Humboldt-Universität zu Berlin)

Sigrid Ruby (Justus-Liebig-Universität Gießen)/Annabel Ruckdeschel (Universität Zürich): Unauffällig erfolgreich. Überlegungen zum künstlerischen Mittelfeld in Nationalsozialismus und Nachkriegszeit

Anne Kersten (Kuratorin, Kassel): Wiederaufbau – Lokale Künstler:innenförderung nach 1945 in NRW und West-Berlin

Norma Ladewig (Freie Universität Berlin): Die Ausstellung von Berufsausweisen im besetzten Berlin zwischen politischer und ästhetischer Selektion, Herbst 1947

15.45 16 Uhr | Kaffeepause

16 17.15 Uhr | Panel 4: Deutungen von NS-Kunst seit den 1970er Jahren
Chair: Linda Conze (Kunstpalast Düsseldorf)

Mathilde Arnoux (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris)/Maria Bremer (Ruhr-Universität Bochum): „Unverbrauchte“ Moderne in der Ausstellung Westkunst (Köln 1981). Kontinuitäten und Versprechen kunsthistoriografischer Neubedeutung

Darja Jesse (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg): „Given the recent resurgence of neo-Nazism“. Beunruhigtes Hinsehen und gleichgültiges Wegsehen im Umgang mit der German War Art Collection

Friederike Sigler (Universität Wien): NS-Kunst ausstellen: Kuratierte Kunstgeschichte in der BRD der 1970er und 1980er Jahre

17.15 17.30 Uhr | Kaffeepause

17.30 18.15 Uhr | Round Table 2: Künstler*innen und Vergangenheitspolitik
Chair: Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München/Ludwig-Maximilians-Universität München)

Elke Allgaier (Staatsgalerie Stuttgart): Oskar Schlemmer und die Frage der Wiedergutmachung

Dr. Robert Kehl (Universität der Künste Berlin): Anselm Kiefers Kunst und die internationale Debatte um sie

Dr. Elisa Tamaschke (Georg Kolbe Museum, Berlin): Georg Kolbe im Museum

Keine Pause

18.15 19 Uhr | Abschlussrunde: Zeitgeschichte und Kunstgeschichte
Chair: Nadine Oberste-Hetbleck (Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK, Köln)

Thomas Gruber (Lindau Nobel Laureate Meetings), Winfried Süß (ZZF Potsdam/Ludwig-Maximilians-Universität München), Felix Vogel (documenta Institut/Universität Kassel)

Im Anschluss findet ein Empfang statt.

Um Anmeldung wir gebeten: https://forms.gle/2i1GFQqT5buwz4qe6


Personen

Dr. Maria Neumann
Wissenschaftliche Mitarbeit
Prof. Dr. Felix Vogel
Professur „Kunst und Wissen“
Prof. (i.R.) Dr. Heinz Bude
Gründungsdirektor