Die Universität Kassel wird ab 2026 Standort eines der renommiertesten geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsprogramme Deutschlands: Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat das Käte Hamburger Kolleg „Rohstoffwelten: Kulturen im Umbruch“ bewilligt. Die Förderlinie zählt zu den bedeutendsten Programmen des Ministeriums und umfasst in der Regel eine Laufzeit von zwölf Jahren und ein Budget von über 20 Millionen Euro.
Das Kolleg wird von Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) und Prof. Dr. Liliana Gómez geleitet. Prof. Gómez ist am Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften der Universität Kassel tätig und zugleich am documenta Institut angebunden. Diese Verbindung stärkt die Zusammenarbeit zwischen universitärer Forschung und der wissenschaftlichen Ausrichtung des documenta Instituts und erweitert das internationale Netzwerk des Instituts maßgeblich. Der Direktor des documenta Instituts, Prof. Dr. Heinz Bude, betont: „Das Käthe Hamburger Kolleg Rohstoffwelten: Kulturen im Umbruch ist ein Meilenstein für unser Institut – es verbindet Spitzenforschung mit globaler Vernetzung und stärkt Kassel als Forschungsstandort nachhaltig.“
Das documenta Institut ist ein zentraler Forschungsort zu globaler Gegenwartskunst und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Es untersucht künstlerische, kuratorische und kulturelle Praktiken der documenta und anderer Formen zeitgenössischer Kunst sowie deren internationale Verflechtungen.
Im Mittelpunkt des Käte Hamburger Kollegs steht eine der zentralen Zukunftsfragen des 21. Jahrhunderts: Wie gelingen gesellschaftliche und kulturelle Transformationen hin zu einer postfossilen Welt? Die Forschungsinitiative untersucht, wie sich Gesellschaften und ihre Kulturen angesichts der Energiewende, technologischer Entwicklungen und veränderter Rohstoffbedarfe wandeln. Betrachtet wird, wie Menschen weltweit Rohstoffe produzieren, nutzen und in Sinnhorizonte einschreiben – und welche neuen gesellschaftlichen und kulturellen Ordnungen daraus entstehen.
Das Kolleg bringt jährlich internationale Fellows aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften nach Kassel, die gemeinsam mit dem Kolleg-Team forschen und lehren. Die erste Förderphase setzt einen thematischen Schwerpunkt auf das Feld Energie.
Mit „Rohstoffwelten: Kulturen im Umbruch“ entsteht an der Universität Kassel ein wissenschaftlicher Knotenpunkt, der die gesellschaftlichen und kulturellen Dimensionen von Rohstoffen in globaler Perspektive beleuchtet. Die Kooperationen innerhalb Kassels – darunter das documenta Institut, das Kassel Institute for Sustainability sowie das Centro de Estudios Latinoamericanos (CELA) – schaffen ein einzigartiges Umfeld, das internationale Spitzenforschung ermöglicht und die Sichtbarkeit des Standorts Kassel weltweit stärkt.
