Gespenster des sozialistischen Realismus in der zeitgenössischen Kunst: Polen und die Ukraine – Filmvorführung und Gespräch mit Magdalena Moskalewicz und Lada Nakonechna
07 / 2024
Welche Spuren sind nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in der Kunst hinterlassen worden? Wie befeuern die Gespenster des Sozialistischen Realismus noch immer die Diskussionen über die Vergangenheit und beeinflussen die künstlerische Gegenwart zweier unabhängiger osteuropäischer Länder?
Die Vorführung und das Gespräch befassen sich mit Polen und der Ukraine, zwei Kunstszenen, die in den 1950er Jahren die Doktrin des Sozialistischen Realismus teilten, aber später in der kommunistischen Ära zwei unterschiedliche Wege einschlugen. Während Polen gewisse Freiheiten genoss, die es dem Land ermöglichten, eine robuste moderne Kunst zu entwickeln, war die Ukraine weiterhin mit einer strengen Zensur konfrontiert, die ihre Kultur als Geisel des figurativen Kanons festhielt.
Ausgangspunkt des Gesprächs sind zwei Kunstwerke, die den Sozialistischen Realismus aus einer zeitgenössischen Perspektive untersuchen: Joanna Malinowska und C.T. Jaspers "Who is Afraid of Natasha?" (2021) und R.E.P. group's "R.E.P. correspondent: Academy" (2006). Beide Videos verwenden eine dokumentarische Sprache, um die Geister zu erforschen, die in den verweilenden Bildern lauern, die die Politik der Erinnerung besetzen; jene, die sich im Bereich der Kunsterziehung sowie der Konstruktion öffentlicher Räume im postkommunistischen Osteuropa niedergelassen haben. Das Gespräch wird versuchen, diese Gespenster einzufangen, einschließlich ihrer Präsenz in der neuen staatlichen Politik.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe "Global Modernities?" als Ergänzung zum Vortrag am 15. Juli "The Aesthetics of Communist Modernity. System versus Stil", von Magdalena Moskalewicz statt.
Ort: Kunsthochschule Kassel, Seminarraum 0223 (Atrium)
Zeit: Dienstag, 16. Juli, 10 - 12 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.