Das Gespräch mit Andreas Reckwitz am 19. Juli entfällt!

In der Reihe Vergiftete Verhältnisse – Gespräche zur Gegenwartskunst spricht Heinz Bude mit Andreas Reckwitz am 19. Juli um 17 Uhr an der Forschungsstation am Lutherplatz über Verlust als individuelle und kollektive Erfahrung.


Verlust ist als individuelle und kollektive Erfahrung unumgänglich. Vom Leiden an dem, was nicht mehr ist, können einzeln vom Schicksal Geschlagene ebenso erzählen, wie die Industriearbeiter des 20. Jahrhunderts oder die Heutigen, denen angesichts Klimakrise und Kriegsangst jede Hoffnung auf eine bessere Zukunft abhandengekommen ist. Entsprechend ringen wir mit dem Verlust. Versuche des Eindämmens führen an anderen Stellen zu seiner Potenzierung, dem gezielten Verheimlichen steht das bereitwillige Ausstellen von Verlust gegenüber. In dieser schwer zu durchschauenden Gemengelage stellt sich sowohl die Frage nach Ästhetik des Verlusts als auch die nach seiner Ethik. Wie und was können wir, wenn alles davon bedroht ist, nicht mehr zu sein?    

Andreas Reckwitz, geboren 1970, ist Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch „Die Gesellschaft der Singularitäten“ wurde 2017 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet und stand 2018 auf der Shortlist des Sachbuchpreises der Leipziger Buchmesse. Zuletzt veröffentlichte Andreas Reckwitz „Das Ende der Illusionen. Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne“ (2019) sowie zusammen mit Harmut Rosa „Spätmoderne in der Krise. Was leistet die Gesellschaftstheorie?“ (2021). 2019 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.