KUNST- UND AUSSTELLUNGSFORSCHUNG ZU LATEINAMERIKA: KOOPERATION DOCUMENTA INSTITUT MIT CELA UND CALAS

Das documenta Institut freut sich über eine Kooperation mit CELA und CALAS. Im Rahmen dieser Kooperation sollen Forschungen von Kunst und Ausstellungsstudien zu Lateinamerika vorangebracht werden.

Die documenta Professorin Liliana Gómez übernimmt die Rollen als neu gewählte CELA-Sprecherin und Co-Direktorin des CALAS Regionalzentrums in Quito und formalisiert damit die Zusammenarbeit. Diese Kooperation ermöglicht einen akademischen Raum und eine Stärkung der transdisziplinären und transregionalen Zusammenarbeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften zu Kunst- und Ausstellungsforschung zwischen Lateinamerika und Deutschland. Mit dem documenta Institut werden nunmehr die Schwerpunkte zur Kunst- und Ausstellungforschung und Geschichte der documenta im globalen Kontext der Biennalen – etwa von São Paulo oder Havanna – vorangetrieben. Die transdisziplinäre Perspektive dieser Zusammenarbeit setzt die Ausstellungspraxis in einen politischen und sozialen Kontext und befragt die Rolle der Nord-Süd-Beziehungen in der Kunst zwischen Deutschland und Lateinamerika. Fragen der Erinnerung in post-Konflikt-Gesellschaften, der Artikulation von Recht sowie des Extraktivismus und der planetarischen Bedeutung Lateinamerikas bilden den gemeinsamen Forschungsfokus.

 

Das Centro de Estudios Latinoamericanos (CELA) bündelt die lateinamerikanische Forschung an der Universität Kassel und vertritt diese Forschungen als Institution regional, deutschlandweit und international. CELA versteht sich als interdisziplinäres Forschungszentrum, das für unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit offen ist. Für internationale Kooperationspartner und an Kooperationen mit Kassel interessierte lateinamerikanische Kolleg:innen fungiert CELA als Ansprechpartner und unterstützt die Anbahnung von Projekten durch sein Netzwerk.

 

CALAS (Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies) ist ein vom BMBF geförderter internationaler Forschungsverbund, der seinen Hauptsitz in Guadalajara, Mexiko, hat und daneben Regionalzentren in Argentinien, Costa Rica und Ecuador unterhält. CALAS untersucht Krisen und Reaktionen auf Krisen in transdisziplinärer Perspektive und geht davon aus, dass Lateinamerika sich durch eine besonders kreative Suche nach kulturellen und politischen Strategien der Bewältigung von Krisen auszeichnet, die gemeinsam von Gesellschafts- und Geisteswissenschaften erforscht werden.

 

Prof. Dr. Liliana Gómez unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Gerade die globale Gegenwartskunst zeigt, dass Künstlerinnen und Künstler aus Lateinamerika und seiner Diaspora längst Teil einer äußerst innovativen Kunstentwicklung sind, die zu Recht zunehmend international rezipiert wird und globale Kunstdebatten prägt. Ich freue mich daher sehr, dass diese Kooperation den Fokus auf die Kunst- und Ausstellungsforschung in ihrer gesellschaftlichen Relevanz in und mit Lateinamerika stärkt und neben dem inhaltlichen und wissenschaftlichen Austausch auch einen wichtigen institutionellen Austausch mit Partnern vor Ort fördert und vertieft.“

 

Die Kooperation sieht eine Bündelung und Vernetzung der Forschung in diesem Bereich vor, insbesondere die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Veranstaltungen und neuen Forschungsprojekten mit Forscher:innen, Künstler:innen, Kurator:innen und institutionellen Partnern in Lateinamerika und Deutschland.